Dienstag, 21. März 2017

Kreidestaub und Prioritäten


Wer? - Dr Hilarius und eine Kollegin
Wo? - GemS Neumünster-Brachenfeld, Stützpunkt Sprachen
Wann? - Heute um 13:23 Uhr

Was? - Ich bin fröhlich dabei, VERA zu korrigieren, um die Zeit bis zur Fachgruppensitzung totzuschlagen, als jene Kollegin etwas entnervt hereinkommt und sich den Kreidestaub von ihrem schwarzen Rock und ihrem schwarzen Oberteil abklopft. "Ich weiß nicht, wie du das immer machst, Dr Hilarius, mit den schwarzen Klamotten. Man sieht überall die Kreide, das muss doch nervig sein, das immer abzuklopfen!"

Ich habe damit überhaupt keine Probleme, und das rührt daher, dass ich mich nicht so sehr um mein Äußeres schere. Schwarz muss es sein und fertig. Und da ich Lehrer bin, ist es vollkommen selbstverständlich, dass ich keinen Tag ohne Kreideflecken überstehe. Aber wo ist denn überhaupt das Problem?

"Naja, dann machen sich die Schüler darüber lustig, und so will man doch nicht herumlaufen und ich finde das dann auch nicht mehr adrett." - Like I care!

Ich muss nicht perfekt aussehen, ich setze andere Prioritäten. Es ist mir ziemlich egal, wieviel Kreide sich auf meiner Kleidung verteilt, wenn es ein Beweis dafür ist, dass wir sinnvoll in der Stunde gearbeitet haben. Im Gegenteil, ich bin sogar ein bisschen "stolz" auf die Kreideflecken; es signalisiert mir selbst, dass ich etwas gemacht habe und vor allem lässt es mich authentisch erscheinen. Das wiederum ist mir sehr wichtig: Ich möchte, dass die Schüler wissen, wen sie da vor sich haben. Und dass der sich nicht verstellt.

Und ich versuche auch, die Kreideflecken pädagogisch sinnvoll zu nutzen: "Wo ist denn das Problem, liebe Leute? Ich bin immer noch Dr Hilarius, ihr habt immer noch Spaß am Unterricht - ist es euch so wichtig, dass ihr perfekt ausseht? Tut mir leid, das kann ich nicht nachvollziehen. Ich finde andere Dinge wichtiger."

Case in point: Nieder mit der Oberflächlichkeit!

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