Samstag, 18. November 2017

HB erklimmt Mount Waschmore

Waschprogramme der neuen Generation...

Pet Hair Removal.

Was könnte damit nur gemeint sein? Ich vermute mal, ich stecke dazu einfach mein Haustier in die Waschmaschine als Alternative zum Kahlscheren? Das muss es sein! Es ist faszinierend, was Waschmaschinen heutzutage alles können, ich glaube, ich sollte mir extra eine Katze zulegen, nur um sie dann bei nächster Gelegenheit gründlich durchzuwaschen und zu enthaaren. Und schleudern dann bei tausendvierhundert Touren? Oder besser nur achthundert? Doch... vielleicht lieber von Anfang an.

Die natürlichen Sehenswürdigkeiten in der Weltraumbasis haben einen neuen Höhepunkt erreicht, im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich meine damit nicht den Mount Trasherest, den es vor einiger Zeit zu erklimmen galt, sondern den neuen Gipfel, der sich diesmal im Badreich befindet, den fürchterlichen Mount Waschmore.

Es gibt Momente im Leben, da knallt einem die Waschmaschine durch. Die Stoßdämpfer sind im Eimer und beim Schleudern klingt es, als ob die Maschine systematisch die Wohnung zerlegt. Die Antriebsriemen sind defekt und es bewegt sich überhaupt nichts mehr. Die Zu- und Abläufe sind vergammelt und die Wäsche riecht nach Sumpfwasser. Wenn man Glück hat, wird nicht der gesamte Standort unter Wasser gesetzt. Es kann aber sein, dass man bis zur Reparatur oder zum Ersatz keine Wäsche mehr zuhause waschen kann. Und wenn man sich von so etwas lähmen lässt, anstatt zum Nachbarn, Freundin, Waschsalon o.ä. zu gehen, dann wächst er langsam heran, der Mount Waschmore, denn die Wäschekörbe sind voll, sie bersten fast, und so schwillt der Wäscheberg zu enormen Ausmaßen.

Anfangs irgendwie ganz witzig anzusehen - doch spätestens, wenn man ein bestimmtes Wäschestück braucht und sich auf die Suche machen muss, wird es beschwerlich: Man krabbelt über den Bergfuß, versucht, sich von der Spitze nach unten durchzuarbeiten, irgendwo muss das Teil doch sein. Der Gipfel wird in eine ganze Bergkette zerteilt, die Nerven zum Zerreißen gespannt, ich hatte das Teil doch letztens auf den Haufen geworfen, oder? Und da ich ja davon ausgehe, dass ich einfach nicht genau hingeschaut habe, durchwühle ich die Bergkette ein weiteres Mal, eine Stunde nach der anderen geht in's Land, ich verstehe die Welt nicht mehr. War das Teil etwa noch in der Waschmaschine? So siedele ich um in das Badreich, finde dort nichts. Schaue entmutigt in den Spiegel - so kann es nicht weitergehen. Den Blick in den Spiegel gerichtet, schmiede ich Pläne, um der Situation endlich zu Leibe zu rücken und merke, wie lange ich es mit solchen Missständen aushalte. Dabei ist es doch kein Problem, Abhilfe zu schaffen! Aber "irgendwie geht's ja doch", nicht wahr?

Und nach langem Starren in den Spiegel bemerke ich, dass ich das gesuchte Teil die ganze Zeit am Körper trage. Kann doch nicht wahr sein, das bringt das Faß zum Überlaufen, ich schmiede Pläne, mich der alten Maschine gewinnbringend zu erledigen - die Königin des Badreichs ist tot, lang lebe die neue Königin! Und suche eine neue Waschmaschine, mit der ich schon länger geliebäugelt habe wegen niedrigerer Waschtemperatur und weniger Energie- und Wasserverbrauchs. Netterweise kommen starke Männer vorbei, die die ganze Schlepperei erledigen, und so blicke ich auf die neue Maschine, blau, passend für ihr neues Reich, und diesen seltsamen Knopf Pet Hair Removal. Und schaue, was die Bedienungsanleitung dazu sagt, damit ich weiß, wie ich mein zukünftiges Haustier waschen muss:

Zum Glück war diese Warnung in der Waschanleitung enthalten!

Aha! Ich darf mein Haustier nicht in der Waschmaschine waschen! Ich gebe zu, ich bin ein bisschen enttäuscht... aber freue mich trotzdem, dass ich immerhin wieder frische Wäsche habe und nicht mehr Angst haben muss, dass ein Gast sich vom Mount Waschmore in den Tod stürzt ;-)

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